Wer hätte das gedacht? Ein deutscher Sprinter läuft mit
Chancen in einem Gruppe 1-Sprint in Haydock. Waldpfad gegen Advertise und co.
im Betfair Sprint Cup. Da steigt die Freude auf Samstag, 17:10. Starter und
Chancen.
Was kommt nach Ghaiyyath, dem grandiosen Sieger
im Großen Preis von Baden und dessen Erfolg noch lange im Gedächtnis bleiben
wird? In Deutschland gibt es am Wochenende Rennen in Köln, Magdeburg,
Düsseldorf und Hannover. Mein Höhepunkt ist jedoch der Betfair Sprint
Cup (Gruppe 1) in Haydock am Samstag, ein Rennen für die schnelle Brigade über
1200 Meter. Immerhin mit deutscher Beteiligung – Waldpfad aus dem Gestüt
Brümmerhof soll laufen. Das sind seine Gegner.
1. Brando (Trainer Kevin Ryan/Jockey Tom Eaves): Stammgast
in Top-Sprints, nicht unbedingt ein Sieger-Typ, aber immer für eine starke
Leistung gut. Das Format für ein Rennen dieser Kategorie hat er, zuletzt war er
nur knapp von Advertise geschlagener Zweiter in Deauville. Platz 2 in
diesem Rennen 2018. Ein Sieg wäre keine Überraschung.
2. Dream of Dreams (Trainer Sir Michael Stoute/Jockey Daniel
Tudhope): Sprinter, der gerne von hinten kommt, was immer
riskant ist. Beste Form in Ascot, als er in den Diamond Jubilee Stakes fast
noch Blue Point geschlagen hätte. Danach enttäuschend im July Cup, aber der
Kurs in Haydock und der wahrscheinlich weiche Boden sollten ihm mehr liegen.
3. Invincible Army (Trainer James Tate/ Jockey P J Mc Donald):
In dieser Saison schon dreifacher Gewinner, unter anderem in einem Gruppe
2-Rennen in York. Auf Gruppe 1-Ebene aber zweimal deutlich distanziert.
4. Major Jumbo (Trainer Kevin Ryan/ Jockey Kevin Stott): Zuletzt
Listensieger über 1200 Meter in Chester, schlug sich wacker in vielen
großen Sprint-Handicaps. Aber Gruppe 1-Erfolg wäre eine Sensation.
So war es 2018: The Tin Man schlägt Brando.
5. The Tin Man (Trainer James Fanshawe/Jockey Oisin Murphy): Siebenjähriger Sprint-Veteran, der lange zu den Top-Sprintern auf der Insel zählt. Im letzten Jahr gewann er dieses Rennen gegen Brando auf schwerem Boden. Der Equiano-Sohn rollt gerne mit viel Speed aus den hinteren Regionen das Feld auf, aber in diesem Jahr zündete er noch nicht so recht.
6. Waldpfad (Trainer Dominik Moser/Jockey Andrea Atzeni):
Ein deutsches Pferd in einem Gruppe 1-Sprint, das nicht chancenlos ist: Waldpfad hat
sich toll entwickelt. In Newbury schockte er nach einem Glanzritt von Andrea
Atzeni die Konkurrenz und blieb vor Khadeem und The Tin Man. Zuletzt in der
Goldenen Peitsche unterlag er der guten Royal Intervention, machte dabei die
beste Arbeit zum Schluss. Natürlich muss sich der Moser-Schützling noch mal
verbessern, aber das ist möglich. Weicher Boden wäre ok, der Preis ist
verlockend. Einzig die relativ kurze Pause stört.
7. Advertise (Trainer Martyn Meade/Jockey Frankie Dettori):
Der derzeitige Favorit im Wettmarkt. Sprints sind sein Metier, nachdem er im
Frühjahr noch als Hoffnung für die 2000 Guineas galt. Die letzten Formen sind
vom Feinsten: Sieg in Deauville im Prix Maurice de Gheest (Gruppe 1) vor
Brando, Zweiter hinter Ten Sovereigns im July Cup, Sieger im Commonwealth Cup
in Ascot. Das zu schlagende Pferd, nur der eventuell weiche Boden ist eine
Unbekannte.
8. Hello Youmzain (Trainer Kevin Ryan/Jockey James Doyle):
Stetig verbesserter dreijähriger Hengst, der als Dritter im Commonwealth Cup
hinter Advertise seine bislang beste Form zeigte. Dabei hatte er den Start
leicht verpatzt. Kommt aus einer kleinen Pause, kann weichen Boden und wird
mitmischen.
9. Khaadem (Trainer Chris Hills/Jockey Jim Crowley): Chris
Hills trainiert nicht nur den famosen Battash, sondern auch Khaadem, der
zuletzt den Stewards Cup im Stil eines sehr guten Pferdes gewann. Davor aber
Zweiter hinter Waldpfad in Newbury und ohne Chance im Commonwealth Cup.
Talentiert, muss sich aber in dieser Gesellschaft weiter verbessern. Kann
weichen Boden.
10. Ten Sovereigns (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Ryan Moore): Galt
als Kandidat für die Guineas, doch die 1600 Meter-Distanz war zu weit. 1200
Meter sind seine Sache, das bewies er mit seinem Erfolg im July Cup gegen
Advertise, gegen den in Ascot noch unterlag. Zuletzt chancenlos über 1000 Meter, nach Vorformen aber mit vielen Möglichkeiten. Fragezeichen wegen des weichen Bodens.
11. Fairyland (Trainer Aidan O’Brien/Jockey P B Beggy):
Dreijährige Stute, die in der Distanz runterging. Die beste Form zeigte sie als
Dritte hinter dem Stallgefährten Ten Sovereigns im July Cup über 1200 Meter,
über 1000 Meter in York enttäuschte sie. O’Brien-Pferde sind nie zu
unterschätzen, aber die Stute müsste sich schon deutlich verbessern.
12. Forever In Dreams (Trainer Aidan F. Fogarty/Jockey W J Lee):
Dreijährige Stute aus Irland, sie ist hier so etwas wie das Überraschungsei. Im
Mai erfolgreich über Kurs und Distanz in einem Listenrennen, es folgte die
bislang Karriere-Leistung mit Platz 2 im Commonwealth Cup hinter Advertise und
vor Hello Youmzain. Jetzt kommt sie wieder aus einer Pause, überraschen kann
sie erneut.
13. So Perfect (Trainer Aidan O’Brien/Jockey Wayne Lordan): Gruppe
3-Siegerin aus Naas, danach aber ohne bessere Möglichkeiten in Top-Rennen. Schwere
Aufgabe.
Urteil
Ein sehr interessantes Rennen mit einigen Möglichkeiten.
Advertise ist ein würdiger Favorit, dahinter folgen Dream of Dreams, Brando und
Ten Sovereigns (wenn er denn läuft). Mein Tipp ist allerdings Hello Youmzain,
der aus einer Pause kommt, noch Luft nach oben hat und die Ascot-Form mit
Advertise drehen kann. Zumal die Ryan-Stallform deutlich besser als im Juni
ist. Waldpfad ist zudem eine kleine Wette wert, nach der Newbury-Form kann er
mitmischen.
Nachtrag 14:25 Nicht nur Ten Sovereigns ist Nichtstarter, sondern auch der Favorit Advertise läuft nicht. Weiteres gibt es hier.
Nachtrag 14:25 Nicht nur Ten Sovereigns ist Nichtstarter, sondern auch der Favorit Advertise läuft nicht. Weiteres gibt es hier.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen