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On The Blind Side der Ladbrokes-Tipp für Samstag


Arkle, Denman, Bobs Worth, Many Clouds oder Native River – die Siegerliste ist gespickt mit prominenten Namen. Die Ladbrokes Trophy Chase in Newbury, über 60 Jahren bekannt als Hennessy Gold Cup, ist einer der Höhepunkte der englischen Hindernissaison. 5225 Meter, 21 schwere Hindernisse – wer dieses Jagdrennen gewinnen möchte, braucht großes Steh- und Sprungvermögen. Starter und Chancen in der Ladbrokes Trophy Chase 2019  

1 Elegant Escape (Trainer Colin Tizzard/Jockey Harry Cobden): Im letzten Jahr Zweiter in diesem Rennen, danach Sieger im Welsh Grand National. Der Saisonauftakt als Zweiter in der Charlie Hall Chase in Wetherby war gut. Auch mit Höchstgewicht ein Siegkandidat, je weicher der Boden, desto besser. Großer Steher. 

2 Beware The Bear (Trainer Nicky Henderson/Jockey Jeremiah McGrath): In der letzten Saison Cheltenham-Doppelsieger, unter anderem in der Ultima Handicap Steeple Chase, zum Abschluss keine Chance im Bet 365 Gold Cup in Cheltenham. Der Shantou-Sohn steht entsprechend hoch im Handicap, war zuletzt immer in schweren Aufgaben unterwegs. Andere haben bessere Perspektiven.

3 Brave Eagle (Trainer Nicky Henderson/Jockey James Bowen): Der Yeats-Sohn siegte in vier seiner fünf Jagdrennen, unter anderem holte er den Bet 365 Summer Cup in Uttoxeter (Listenrennen). Aber seine Erfolge stammen aus dem Sommer, in der Hauptsaison ist die Konkurrenz deutlich besser. 

4 Yala Enki (Trainer Paul Nicholls/Jockey Bryony Frost): Nickname-Sohn, der seine besten Leistungen auf weichem bzw. schwerem Boden zeigte. Großer Steher, der an guten Tagen immer überraschen kann, wie Platz 3 mit hohem Gewicht im Welsh Grand National beweist.  Erster Start für Paul Nicholls, früher trainiert von Venetia Williams. Der Boden am Samstag könnte nicht schwer genug sein. 

5 Yorkhill (Trainer Willie Mullins/Jockey Brian Hayes): Sein letzter Start in England war in der Champions Hurdle 2018. Über Hürden war er deutlich besser. Mullins-Pferde sind immer zu beachten, aber dennoch eine schwere Aufgabe. Die Stallgefährtin Cabaret Queen scheint chancenreicher. Über diese Distanz hat Yorkhill zudem noch nie gewonnen. 

6 Robinsfirth (Trainer Colin Tizzard/Jockey Sean Bowen): Schon zehn Jahre alt, aber für dieses Alter auch wegen diverser Verletzungen wenig geprüft. 2019 bei nur zwei Starts ein Sieg und ein Platz in anspruchsvollen Aufgaben. Kann durchaus überraschen.  
  
7 Ok Corral (Trainer Nicky Henderson/Jockey Aidan Coleman): Neunjähriger Mahler-Sohn, dem sein Trainer eine „große Karriere“ in den Langstrecken-Jagdrennen prophezeit. Die Ladbrokes Trophy wäre der Anfang. Über die großen Sprünge gewann Ok Corral zwei seiner drei Starts, dann ging er als klarer Favorit in die National Hunt Chase in Cheltenham und enttäuschte dort. Die Form davor in Warwick gegen Secret Investor und Rocky’s Treasure war sehr gut. Talentiertes Pferd, dessen Grenzen noch nicht erkannt sind. Das spiegelt sich im Preis. 

8 Mister Malarky (Trainer Colin Tizzard/Jockey Jonjo O’Neill Jr. (3): In dieser Woche stark gewettet. Der Saisonauftakt des Malinas-Sohns ging allerdings ziemlich daneben, die Formen aus 2018/2019 machen ihn jedoch zu einem chancenreichen Starter. Laut Trainer weiter verbessert, die längere Distanz der Ladbrokes Trophy Chase sollte ihm entgegenkommen. Die Erlaubnis des hochtalentierten Jonjo O’Neill jr. Ist ein weiterer Pluspunkt.  

9 On The Blind Side (Trainer Nicky Henderson/Jockey Nico de Boinville): Guter Hürdler, immerhin Grade 2-Sieger. Ähnliche Ambitionen hatte man auch über die großen Sprünge, doch in der RSA Novices Chase wurde er angehalten. Davor mit gemischten Leistungen. Beim Saisondebüt (Platz 4) im Sodexo Gold Cup ging er fast immer außen und machte zum Schluss noch reichlich Boden. Die längere Strecke in Newbury sollte ihm liegen. Sehr gefährlich. 

10 De Rasher Counter (Trainerin Emma Lavelle/Jockey Ben Jones (5): Gute Formen in der Anfänger-Klasse in der letzten Saison. Dabei verbesserte sich der Wallach von Rennen zu Rennen. Könnte noch Reserven haben, den Auftakt über Hürden kann man ignorieren.  



Demonstration einer Legende: Arkle gewinnt den Hennessy Gold Cup 1965. Die Gegner sind weit weg. Auch 1964 triumphierte das Ausnahmepferd.


   
11 Le Musee (Trainer Nigel Hawke/Jockey David Noonan): Immerhin zwei Siege bei den letzten sechs Starts. Aber da war die Konkurrenz deutlich schwächer, diese Aufgabe ist eine andere Liga. 

12 Daklondike (Trainer David Pipe/Jockey Tom Scudamore): Lief zuletzt immer in schweren Handicaps, die Formen sind sehr unterschiedlich. An guten Tagen kann er mitmischen, ordentlicher Auftakt über Hürden. Dennoch schwer vorstellbar.

13 Borice (Trainer Gordon Elliott/Jockey Daryl Jacob): Network-Sohn mit französischen Wurzeln, der im Sommer die Galway Plate gewann. Kommt mit viel Routine aus Frankreich, war in guten irischen Prüfungen aber auch schon weit geschlagen. Über eine so lange Distanz siegte er noch nie.    

14 Cabaret Queen (Trainer Willie Mullins/Jockey Paul Townend): Gast aus Irland, im letzten Jahr noch trainiert von Dan Skelton in England. Jetzt steht die Stute bei Willie Mullins und schaffte zuletzt einen hochüberlegender Erfolg auf schwerem Boden im Munster National in Limerick. Das war eine deutliche Empfehlung. Cabaret Queen kommt auf der gleichen Route wie der Mullins-Sieger 2017 Total Recall.

15 Two Taffs (Trainer Dan Skelton/Jockey Harry Skelton): Flemensfirth-Sohn, dessen beste Leistung ein dritter Platz 2017 in der Brothers Handicaps Chase in Cheltenham war. Das Comeback 2019 über Hürden war ganz in Ordnung, andere Kandidaten gefallen aber besser. 

16 Dingo Dollar (Trainer Alan King/Jockey Tom Cannon): Im letzten Jahr Dritter in dieser Prüfung, danach war der Faden gerissen. Die Vorbereitung ähnlich wie im Vorjahr, Platz 3 über Hürden hinter Daklondike. Nicht zu unterschätzen, kann mitmischen. 

17 West Approach (Trainer Colin Tizzard/Jockey Robbie Power): Sehr guter Hürdler über längere Distanzen, zuletzt aber auch erfolgreich über die großen Sprünge. In dieser Saison bislang zwei gute Leistungen, unter anderem Zweiter hinter The Conditional in einem Class 2 Handicap in Cheltenham. Zu beachten.  

18 Some Chaos (Trainer Michael Scudamore/Jockey Ben Poste): Brian Boru-Sohn und viel besser über die großen Sprünge als über Hürden. Vier Siege bei sechs Starts sind eine gute Bilanz. Beste Form war der Erfolg in einem Class 2-Handicap in Kelso. Zuletzt nicht so stark. Ein talentiertes Pferd, dennoch eine schwere Aufgabe. Noch nie auf weichem Boden gelaufen.   
  
19 Joe Farrell (Trainerin Rebecca Curtis/Jockey Leighton Aspell): 2018 Sieger im Scottish Grand National, in der letzten Saison in schweren Aufgaben – unter anderem dem Grand National – meist ohne Möglichkeiten. Ordentlicher Saisonauftakt mit Platz 3 in Chepstow, aber das reicht nicht. 

20 Regal Encore (Trainer Anthony Honeyball/Jockey Richie McLernon): Haudegen, der immer in der Lage ist, ein gutes Rennen zu laufen wie zuletzt beim zweiten Platz im Sodexo Gold Cup in Ascot. Aber mehr ein Pferd für Platzierungen denn Siege. 

21 Shantou Village (Trainer Neil Mulholland/Jockey Robert Dunne): Die letzten Rennen beendete der Wallach nicht. Seine besten Leistungen zeigte er zudem auf kürzeren Strecken. 

22 Walt (Trainer Neil Mulholland/Jockey James Best): Zuletzt immerhin ein Erfolg in Taunton, stark war der Überraschungssieg Ende Februar 2019 in der 888 Sport Chase (Gruppe 3) in Kempton. So recht fehlt der Glaube an einen Triumph am Samstag.

23 The Conditional (Trainer David Bridgewater/Jockey Brendan Powell): Ex-Ire, dort lautete die Bilanz 0 von 6 in Jagdrennen. Er zeigte jedoch immer wieder Ansätze und so schlug seine große Stunde, als er in einem Class 2-Handicap in Cheltenham West Approach und andere erfahrene Handicapper schlug. Dafür gab es Aufgewicht und das könnte ihn an einem weiteren Sieg hindern. 

24 Commodore (Trainerin Venetia Williams/Jockey Charlie Deutsch): Erst drei Starts über die großen Sprünge, davon immerhin zweimal erfolgreich. Talentiertes Pferd, aber diese Aufgabe erscheint noch zu schwer. 

25 Benny’s King (Trainer Dan Skelton/Jockey Bridget Andrews): Noch wenig geprüft und zeigte bei seinen Starts, dass er ein talentiertes Pferd ist. Aber die Ladbroke Trophy ist noch mal eine andere Hausnummer. Läuft nur, wenn es einen oder mehrere Nichtstarter gibt.  

Urteil
Trainer Colin Tizzard geht gut gerüstet in die Ladbrokes Trophy 2019. Mister Malarky und West Approach habe erste Chancen, die Chancen von Höchstgewicht Elegant Escape steigen bei schweren Boden und Robinsfirth ist ein sehr interessanter Außenseiter. OK Corral hat bestimmt noch Luft nach oben, von den irischen Gästen gefällt mir die Mullins-Stute Cabaret Queen am besten. Mein Tipp ist allerdings On The Blind Side. Auch dieses Pferd ist noch nicht voll erkannt und sein letzter Lauf „schrie“ regelrecht nach einer längeren Distanz.



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