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Schöner Samstag dank des Cashel Man


The Cashel Man, Epatante und am Sonntag Azonto - das waren meine Pferde des Wochenendes. Oder quasi emotionale Begleiter, denn gewettete Pferde schaffen eine interaktive Verbindung. Das habe ich am Wochenende jedenfalls gelernt.


Natürlich gucken wir alle Pferderennen wegen der edlen Vierbeiner. Wegen der großen sportlichen Leistungen von Reitern und Pferden. Wegen des sportlich spannenden Wettkampfes, in dem das beste Pferd die Nase vorn hat. Aber – das Schönste am Galopprennsport ist doch immer noch, wenn unser gewetteter 10:1-Schuss Start-Ziel nach Hause marschiert und ein starkes Feld quasi aus den Hufen galoppiert. Egal, ob da 1 Euro, 10 Euro oder mehr von uns mit galoppieren. 

The Cashel Man war am Samstag so ein Treffer, der den Kolumnisten für einen Moment glücklich machte. Ein gutes Pferd auf Steher-Distanzen in Flachrennen, doch über Hürden war das im Rennen mit dem schönen Namen Get Your Ladbrokes 1 Free Bet Today Handicap-Hurdle eine schwierige Sache. Die Konkurrenz war groß für den Wallach aus dem Quartier von Nicky Henderson: Der Stallgefährte Getaway Trump etwa, im letzten Jahr ein vielversprechendes Nachwuchspferd. Oder der andere Stallkollege Soul Emotion, die talentierten und noch nicht erfassten Dan McGrue, Pumbleshock, Star Of Lanka oder Pride Of Lecale.
In der Praxis sah es dann aber anders aus: The Cashel Man mit Jeremiah McGrath bestimmte von der Spitze aus das Rennen, sprang sehr gut und zeigte immer neue Reserven. Auch auf der langen Zielgerade in Newbury kam ihm kein Konkurrent nahe, der hoch gehandelte Getaway Trump wurde angehalten, weil er keine Chance mehr hatte. Es war eine Demonstration purer Klasse.

Klasse und Form
Das Gleiche passierte eine halbe Stunde später, als Epatante sich im Ladbrokes 'Where The Nation Plays' Intermediate Hurdle (Listed Limited Handicap) leicht von der Konkurrenz löste und wie ein Pferd anderer Klasse gewann. Wieder Trainer Nicky Henderson, nur diesmal Aidan Coleman im Sattel und diesmal gab es nur 40 für 10 Euro Einsatz. Egal, Treffer ist Treffer und wenn dann kurz danach Borussia Dortmund 2 : 0 bei Hertha BSC führt, dann wird das ein glücklicher Samstag. Da lässt es sich verkraften, dass ich die beiden Sieger nicht in eine Schiebewette gepackt habe und der hier angesagte On The Blind Side in der Ladbrokes Trophy Chase schon früh keine Chance mehr hatte und angehalten wird. So ist das Leben.
Und manchmal bewähren sich doch intensive Formstudien. Selbst bei den deutschen Winterrennen auf der Allwetterbahn in Dortmund: Im Preis der Sandbahnspezialisten, einem Ausgleich IV über 2500 Meter, stand Azonto doch ein wenig heraus. Die letzten drei Formen waren alle sehr gut, bei den Konkurrenten gab es hingegen einige Fragezeichen. Mit drei Jahren hat Azonto, trainiert von Mario Hofer, bestimmt noch Luft nach oben und zudem ritt Jockey Micky Cadeddu das Pferd seiner Lebensgefährtin. Da strengt man sich besonders an und Cadeddu machte es dann auch strategisch sehr gut, hielt sein Pferd immer im Vordertreffen und fand dann schnell innen die Lücke. Es wurde ein überlegener Sieg und die Quote 42:10 war auch nicht schlecht.

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