Es ist schon paradox: Vor einer Woche gab es noch das große
Cheltenham-Festival. 60000 Leute pro Renntag auf der Bahn, die Stimmung war wie
immer gewaltig. Heute sind das Szenen aus einer anderen Welt, heute erscheint die
Durchführung unverantwortlich – aber Boris Johnson hatte auch bei der
Virusbekämpfung eine etwas eigenartige Strategie. Eine Woche später hat das Coronavirus die britische Insel im
Griff.
Hier in Deutschland ist inzwischen das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Kaufhäuser, Museen, Theater, Kinos, Bibliotheken, Sportvereine, Fitnessstudios – alle sind zu. Ein kurzer Gang über den Dortmunder Westenhellweg am Nachmittag offenbart eine fast menschenleere Fußgängerzone. Mir als Freiberufler brechen die Termine und Aufträge weg – und damit stehe ich nicht alleine.
Hier in Deutschland ist inzwischen das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Kaufhäuser, Museen, Theater, Kinos, Bibliotheken, Sportvereine, Fitnessstudios – alle sind zu. Ein kurzer Gang über den Dortmunder Westenhellweg am Nachmittag offenbart eine fast menschenleere Fußgängerzone. Mir als Freiberufler brechen die Termine und Aufträge weg – und damit stehe ich nicht alleine.
Allerdings hat die Gesundheit aller Vorrang und die
Verbreitung des Virus muss gestoppt werden. Pferderennen werden dann genauso wie
Fußball zur Banalität. Auch wenn das uns Enthusiasten weh tut. Aber es gibt
eben wichtigere Angelegenheiten.
In Deutschland ruht der Rennsport bekanntlich bis zum 18.
April. Ob es danach weitergeht, da habe ich so meine Zweifel. Es drohen
zumindest Geisterrenntage ohne Zuschauer – und das in einer Zeit, die
die spannendste ist im Turfjahr. Denn im April und Mai kommen die
Kandidaten für die klassischen Prüfungen erstmals bzw. erstmals wieder an den
Start. So manche Entdeckung eines talentierten Pferdes krönte so einen Renntag.
Für den eh‘ schon angeschlagenen deutschen Turf kommt die
Corona-Krise völlig ungelegen. Es wird schwer werden in der nächsten Zeit, ich
erspare mir jetzt Untergangs-Szenarien. Pferde nach Frankreich in gutdotierte Aufgaben zu schicken, ist nicht mehr möglich, denn dort pausiert der Rennsport bis einschließlich 15. April.
Geschlossene Rennbahnen und Stadien
In England finden seit Mittwoch keine Renntage mehr
statt, der Stopp soll erst mal bis Ende April dauern. Ab sicher ist das auch
nicht und in einem Land, in dem eigentlich jeden Tag Rennen veranstaltet
werden, ist diese Maßnahme ein gewaltiger Schock für Besitzer, Jockeys,
Trainer, Stallmitarbeiter, Rennbahnen oder Buchmacher.
Im Hindernissport fallen unter anderem das Grand National-Meeting in Aintree und das Scottish National in Ayr aus. Auf der Flachen muss der Interessierte etwa auf den Saisonstart in Doncaster oder das Craven-Meeting in Newmarket verzichten. Besonders hart für die Buchmacher wird der Verlust des Aintree-Meetings mit dem Grand National sein, das umsatzstärkste Rennen in England.
Aber der englische Turf wird diese Periode überstehen, auch wenn es für einige Beteiligte härter werden wird. Die Kollegen in Irland veranstalten hingegen, jedoch ohne Zuschauer.
Im Hindernissport fallen unter anderem das Grand National-Meeting in Aintree und das Scottish National in Ayr aus. Auf der Flachen muss der Interessierte etwa auf den Saisonstart in Doncaster oder das Craven-Meeting in Newmarket verzichten. Besonders hart für die Buchmacher wird der Verlust des Aintree-Meetings mit dem Grand National sein, das umsatzstärkste Rennen in England.
Aber der englische Turf wird diese Periode überstehen, auch wenn es für einige Beteiligte härter werden wird. Die Kollegen in Irland veranstalten hingegen, jedoch ohne Zuschauer.
Auch der Fußball rollt nicht mehr, in Deutschland pausieren
die Ligen von der Bundesliga bis zur Kreisklasse. Aber im Profifußball soll –
im Gegensatz etwa zum Eishockey – die Saison zu Ende gespielt, wahrscheinlich
ohne Zuschauer. Das ist grauenhaft, aber die Vereine sind von den TV-Anstalten
und Sponsoren viel abhängiger als vom zahlenden Zuschauer. Hans-Joachim Watzke,
Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, sagte in einem Interview mit dem Fachmagazin 11 Freunde, dass
er „schon sehr glücklich wäre, wenn er 2020 noch Spiele mit Zuschauern sehen
würde.“ Aber eigentlich sind das alles derzeit nur Nebenschauplätze – die
Gesundheit ist wichtiger.
„Nichts ist mehr, wie es vorher war", meinte Fußball-Bundestrainer Joachim Löw auf einer
Pressekonferenz des DFB. „Die Welt hat ein kollektives Burnout erlebt. Die Erde
scheint sich ein bisschen stemmen und zu wehren gegen die Menschen und gegen
ihr Tun. Der Mensch denkt immer, dass er alles weiß und alles kann. Das Tempo,
das wir in den letzten Jahren vorgegeben haben, war nicht mehr zu toppen.“
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